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Teil II der Fort­bil­dungs­rei­he „Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten“

Teil II der Fortbildungsreihe „Palliative Begleitung und Unterstützung in Pflegewohngemeinschaften“

Die Ent­las­tung von An­ge­hö­ri­gen, Mit­a­r­bei­ten­den und bür­ger­schaft­lich En­ga­gier­ten, die Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten be­glei­ten ist ein wich­ti­ger Ge­ling­fak­tor für die Be­glei­tung in der letz­ten Le­ben­s­pha­se. Am 21. März hat der zwei­te Teil der ins­ge­samt drei­tei­li­gen On­line-Se­mi­nar­rei­he „Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung von Pfle­ge-Wohn­ge­mein­schaf­ten“ statt­ge­fun­den.

Das Thema der Ver­an­stal­tung war „Ent­las­tung er­mög­li­chen und Wün­sche er­fül­len“. Auch dies­mal haben 20 Teil­neh­mer:innen, dar­un­ter An- und Zu­ge­hö­ri­ge, haupt­amt­lich Tä­ti­ge sowie bür­ger­schaft­lich En­ga­gier­te, daran teil­ge­nom­men.

Er­geb­nis­se der Um­fra­ge zur pal­lia­ti­ven Be­glei­tung in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten

Nach einer kur­z­en Vor­stel­lungs­run­de der Fach­stel­le am­bu­lant un­ter­stütz­te Wohn­for­men (FaWo) und der De­menz Sup­port Stutt­gart, die in Zu­sam­me­n­a­r­beit die Fort­bil­dungs­rei­he auf den Weg ge­bracht haben, stell­te Tho­mas Kal­len­sow­ski von der Fach­stel­le wei­te­re Er­geb­nis­se der Um­fra­ge zur pal­lia­ti­ven Be­glei­tung in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten vor:

An der Um­fra­ge be­tei­lig­ten sich 48 am­bu­lant be­treu­te Wohn­ge­mein­schaf­ten in Baden-Würt­tem­berg, dar­un­ter zwölf für Men­schen mit De­menz und sie­ben für In­ten­siv­pfle­ge­be­dürf­ti­ge. Die meis­ten Be­woh­ner ver­blei­ben bis zu ihrem Le­bens­en­de in der Wohn­grup­pe, wobei zwei Drit­tel re­gel­mä­ßig Hos­piz­diens­te nut­zen, wäh­rend ein Drit­tel dies sel­ten tut, oft wegen Un­kennt­nis der An­ge­bo­te. Die Um­fra­ge un­ter­streicht zudem die zen­tra­le Rolle von Hau­s­ärz­ten in der Schmerz­the­ra­pie und be­tont die Be­deu­tung der Ver­net­zung zwi­schen allen Be­tei­lig­ten für eine ef­fek­ti­ve pal­lia­ti­ve Un­ter­stüt­zung.

Pal­lia­ti­ven Struk­tu­ren in Baden-Würt­tem­berg

Wäh­rend des Abends hielt Dr. Gu­d­run Sil­ber­zahn-Jandt vom Ca­ri­tas­ver­band der Di­öze­se Rot­ten­burg-Stutt­gart e.V. einen Vor­trag über die pal­lia­ti­ve Un­ter­stüt­zung von Men­schen mit De­menz. Sie be­gann mit einer kur­z­en Er­klä­rung des Be­griffs „Pal­lia­ti­ve Care“ und be­leuch­te­te an­schlie­ßend die pal­lia­ti­ven Struk­tu­ren in Baden-Würt­tem­berg. Sil­ber­zahn-Jandt be­ton­te, dass das Bun­des­land in Sa­chen Pal­lia­tiv-Ver­sor­gung gut auf­ge­stellt ist, was sich in den ak­tu­el­len Zah­len nie­der­schlägt: Es exis­tie­ren 224 am­bu­lan­te Hos­piz­diens­te, 39 Kin­der- und Ju­gend­hos­piz­diens­te, 40 sta­ti­o­näre Hos­pi­ze, ein Kin­der- und Ju­gend­hos­piz, zwei Ta­ges­hos­pi­ze, 40 Pal­lia­tivsta­ti­o­nen, 21 Brü­cken­pfle­gen und 41 Pal­lia­ti­ve Care-Teams für Er­wach­se­ne. Sie wies dar­auf hin, dass sich die Zahl der Hos­piz­diens­te im nächs­ten Jahr durch Fu­si­o­nen re­du­zie­ren wird.

In ihrer Prä­sen­ta­ti­on er­ör­ter­te sie auch, wie am Ende des Le­bens­we­ges bei De­menz­be­trof­fe­nen am bes­ten ge­plant und vor­ge­sorgt wer­den soll­te. Sie emp­fahl, sich früh­zei­tig mit Vor­sor­ge­do­ku­men­ten zu be­schäf­ti­gen und die Wün­sche für die ei­ge­ne Pfle­ge­ge­stal­tung schrift­lich fest­zu­hal­ten, um dem Pfle­geum­feld eine klare Rich­tung zu geben. Zum Ab­schluss ging sie auf das Thema „Ab­schieds­ri­tu­a­le“ ein. Dabei be­ton­te sie die Wich­tig­keit von per­sön­li­chen und ge­mein­schaft­li­chen Ri­tu­a­len beim Ab­schied­neh­men in am­bu­lant be­treu­ten Pfle­ge­ge­mein­schaf­ten und deren po­si­ti­ven Ein­fluss.

Der ASB-Wün­sche­wa­gen

Nach­dem Dr. Gu­d­run Sil­ber­zahn-Jandt ihren Vor­trag be­en­det hatte, über­nahm Silke Löser vom Ar­bei­ter-Sa­ma­ri­ter-Bund Baden-Würt­tem­berg e.V., Re­gi­on Lud­wigs­burg, das Wort, um den ASB Wün­sche­wa­gen vor­zu­stel­len. Sie fes­sel­te das Pu­bli­kum mit einem be­ein­dru­cken­den Film, der Ein­bli­cke in die Um­set­zung der Her­zens­wün­sche bot.

Seit sei­ner Grün­dung im Jahr 2014 hat der ASB-Wün­sche­wa­gen be­reits über 2.500 letz­te Her­zens­wün­sche für Men­schen mit einer le­bens­ver­kür­zen­den Dia­gno­se in ganz Deut­sch­land er­füllt, wobei die Al­ter­ss­pan­ne der Fahr­gäs­te von neun Mo­na­ten bis zu 102 Jah­ren reicht. Die Diens­te des Wün­sche­wa­gens, in­klu­si­ve der Be­glei­tung einer Ver­trau­ens­per­son, sind für die Fahr­gäs­te kos­ten­frei, er­klär­te Silke Löser. Ge­ra­de weil in die­ser pal­lia­ti­ven Le­ben­s­pha­se, Trans­por­te eine hoch­sen­si­ble Si­tua­ti­on dar­stel­len, die zum einen Fach­wis­sen und zum an­de­ren ein me­di­zin­tech­nisch gut aus­ge­stat­te­tes Mobil be­da­rf, ist der Wün­sche­wa­gen eine hilf­rei­che In­no­va­ti­on.

Der Weg, um sich einen Wunsch er­fül­len zu las­sen ist ganz ein­fach. Per Anruf oder Mail kann der Wunsch ein­ge­reicht wer­den, vom Be­trof­fe­nen selbst oder einer ihm na­he­ste­hen­den Per­son. In per­sön­li­chen Ge­sprä­chen wer­den alle De­tails mit den Fahr­gäs­ten und ihren Fa­mi­li­en ge­klärt. Die Be­glei­tung auf die­sen Fahr­ten über­neh­men qua­li­fi­zier­te, eh­ren­amt­lich En­ga­gier­te aus den Be­rei­chen Ret­tungs­dienst, Pfle­ge und Me­di­zin, die so­wohl um­fas­send ge­schult wer­den als auch kon­ti­nu­ier­lich Fort­bil­dun­gen er­hal­ten. Die Fi­nan­zie­rung des Pro­jekts er­folgt aus­schließ­lich durch Spen­den, frei­wil­li­ge Un­ter­stüt­zung und Mit­tel des ASB. Alle In­for­ma­ti­o­nen zum Wün­sche­wa­gen fin­den Sie auf der Web­sei­te des Ar­bei­ter-Sa­ma­ri­ter-Bund.

Letz­ter Teil der Ver­an­stal­tungs­rei­he

Der drit­te und damit letz­te Teil der Ver­an­stal­tungs­rei­he fin­det on­line am 25. April 2024, von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr statt. Das Thema des Abends lau­tet „Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung - Gute Pra­xis“. Die Teil­nah­me ist kos­ten­los. Wei­te­re In­for­ma­ti­o­nen und die Mög­lich­keit zur An­mel­dung fin­den Sie auf der Web­sei­te der FaWo. Den Be­richt zum ers­ten Teil der Ver­an­stal­tungs­rei­he kön­nen Sie hier nach­le­sen.

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