Stellungnahme: Persönliche Assistenz für Menschen mit Gedächtnisproblemen
Gesellschaftliche Teilhabe stellt ein universelles Menschenrecht dar, das unter anderem auch in der Internationalen Behindertenrechtskonvention verankert ist. Das ist ohne Unterstützung aber nicht möglich. Eine solche Unterstützung wird in der UN-Behindertenrechtskonvention allen Menschen garantiert, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung von der Gesellschaft am Gebrauch ihrer Grundrechte gehindert werden. Ein wirksames Instrument zur Realisierung des Rechts auf Selbstbestimmung und Partizipation ist die persönliche Assistenz. Dieses Recht wird Menschen mit Demenz im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) großteils verwehrt.
Die Demenz Support Stuttgart hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und das ihrer Begleiter*innen zu fördern. Sie setzt sich dafür ein, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Darüber hinaus unterstützt die Demenz Support alle Aktivitäten, damit ein gutes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Demenz gelingen kann.
Als Initiatorin der Unterstützten Selbsthilfegruppe für Menschen mit Vergesslichkeit im Raum Stuttgart und als Mitglied des deutschsprachiges Netzwerks Unterstützter Selbsthilfegruppen für Menschen mit Gedächtnisproblemen Empowermenz (zum Kampagnenpaper „Persönliche Assistenz“ des Netzwerks geht's hier) fordert die Demenz Support Stuttgart im Rahmen des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, dass persönliche Assistenz als Teilhabeleistung auch für Menschen mit einer demenziellen Beeinträchtigung möglich gemacht wird!
Um die Notwendigkeit einer persönlichen Assistenz zu verdeutlichen, wird auf dem von der Demenz Support verantwortetem Teilhabekanal KuKuK-TV auf YouTube zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der Videobeitrag „Wir sprechen selbst: Talk von Menschen mit Vergesslichkeit – Wir fordern persönliche Assistenz!“ veröffentlicht.
Menschen mit Vergesslichkeit und Demenz aus Deutschland und aus Österreich kommen zu Wort und erklären in dem Beitrag, warum sie persönliche Assistenz brauchen und wie diese Unterstützung aussehen könnte. In der Talkrunde berichtet Hanni Püringer, ehrenamtliche Assistentin einer Betroffenen, über ihre Erfahrungen. Im Anschluss an die Talkrunde nimmt der Rechtswissenschaftler und Sozialrechtsexperte, Prof. Dr. Thomas Klie, Stellung und erklärt, warum Menschen mit Vergesslichkeit und Demenz ein Recht auf persönliche Assistenz haben, was das alles beinhalten kann und wie es in der Realität mit der Umsetzung dieses Rechtes ausschaut.
Zur Stellungnahme "Nationale Demenzstrategie und Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz" gelangen Sie hier.