Herausforderung Demenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten
Die Bezeichnung „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ wirft immer wieder die Frage auf, welche Personen damit gemeint sind. Der Verein „Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e.V.“ wurde von Menschen für Menschen mit Lernschwierigkeiten ins Leben gerufen. Den betroffenen Mitgliedern ist es wichtig, nicht als geistig behindert, sondern als Menschen mit Lernschwierigkeiten bezeichnet zu werden. Sie halten deshalb in ihrer Satzung fest: „Menschen mit Lern-Schwierigkeiten werden manchmal auch geistig behindert genannt. Das wollen wir nicht. Denn das macht uns schlecht. Denken hat nichts mit dem Geist zu tun. Deshalb nennen wir uns Menschen mit Lern-Schwierigkeiten“ (siehe https://www.menschzuerst.de/). Dieses Anliegen respektiert die Demenz Support Stuttgart und verwendet seither die Bezeichnung „Menschen mit Lernschwierigkeiten“.
Menschen mit Lernschwierigkeiten haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein drei- bis vierfach höheres Demenz-Risiko. Insbesondere Menschen mit Down-Syndrom sind hier betroffen. Bereits im jungen Lebensalter können schon Demenzsymptome auftreten. In der Altersgruppe 40 Plus ist jede/r Zehnte und zwischen 50-60 Jahren ist jede/r Dritte davon betroffen. In den stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe wird bis 2030 die Hälfte der Bewohner/innen 60 Jahre und älter sein.
Die internationale Literatur zum Thema Menschen mit Lernschwierigkeiten und Demenz bietet eine fundierte Wissensbasis und zeigt gleichzeitig die große Diskrepanz zur deutschsprachigen Wissenschaftsliteratur auf. Die einzelnen Projekte der Demenz Support bauen in diesem Themenfeld deshalb auf dieser Basis fortlaufend aufeinander auf: