Seminar: Was geht! Sport, Bewegung und Demenz
“Wir möchten das Gegenteil betrachten. Darum heißt unsere Fortbildung auch bewusst: ‚Was geht! Sport, Bewegung und Demenz‘ “, so Rutenkröger bei der Begrüßung in der Landessportschule Ruit. Und was so alles geht, konnten die TeilnehmerInnen bei der Kooperationsfortbildung von Demenz Support Stuttgart und Württembergischen Landessportbund e. V. (WLSB) an zwei Tagen erfahren.
Zu Beginn gab Rutenkröger einen Überblick in das Thema Demenz. Was sind erste Symptome, welche Formen gibt es, wie und wo kann man Demenz diagnostizieren lassen. Ebenso wurde das Thema Prävention angesprochen; denn der Lebensstil, die Ernährung und natürlich auch Bewegung können ein Demenzrisiko verringern. Ganz verhindern lässt sich ein Ausbruch der Krankheit jedoch nicht.
Den Ball wieder aufnehmen
Bei einer Fortbildung zum Thema Bewegung stand selbstredend auch Sport auf dem Plan. Ina Schmid, Referentin für Sport mit Älteren beim WLSB, ergänzte den Theorieblock mit Lifekinetik-Übungen. Lifekinetik ist eine Trainingsform, bei der Wahrnehmungsaufgaben mit kognitiven Herausforderungen und ungewöhnlichen Bewegungen kombiniert werden. Beispielsweise zwei Tennisbälle mit den Händen in die Luft werfen und wieder auffangen. Eine Übung von vielen, die die TeilnehmerInnen auch für ihre Sportangebote mitnehmen konnten.
Aus der Arbeit von Demenz Support stellte Anja Rutenkröger die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Vergesslichkeit vor, die inklusive Wandergruppe „Lust am Wandern“ für Menschen mit und ohne Demenz präsentierte sie anhand eines Films von KuKuK-TV. Tipps und Kniffe für die adäquate Kommunikation mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, erläuterte sie anhand von Praxisbeispielen.
Zum Tagesabschluss ging es sportlich weiter. Sporttrainerin Katrin Rauscher vom TSV Nellingen stellte den TeilnehmerInnen den Aufbau einer Sportstunde für Menschen mit Demenz praktisch vor. Angefangen bei der Begrüßung, über Aufwärmübungen bis hin zu verschiedenen Übungseinheiten. Der richtige Umgang und die passende Ansprache kamen dabei nicht zu kurz.
Am zweiten Tag ging es ans Eingemachte. Die TeilnehmerInnen nutzten ihr theoretisches und praktisches Wissen vom Vortag, um unter Anleitung von Birgit Backes, Trainerin im Demenzzentrum Trier, ihre individuelle Sportstunde zu konzipieren. Anja Rutenkröger appellierte am Ende der Fortbildung noch einmal an alle, dass Menschen mit Demenz Sachen machen wollen, die andere Menschen auch machen: “Teilhaben, Dabeisein – gemeinsam aktiv und sportlich sein.”
Priya Bathe