Zweite Auflage: Was ist eine Demenz?
Die Broschüre steht hier für alle Interessierten zum Einsehen oder Download bereit: hier geht es zum Einsehen bzw. Download
Sie kann über diesen Link beim Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend bestellt werden. Wir danken dem BMFSFJ für diese Unterstützung einer immens nachgefragten Publikation!
Der Ansatz öffnet einen in Deutschland bislang noch nicht beschrittenen Weg: Zur Gruppe der Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten werden auch Menschen mit Down-Syndrom gerechnet. Diese können heute einerseits ein Mehr an Lebensjahren erwarten, andererseits steigt für sie aber auch die Wahrscheinlichkeit, früher als andere Personengruppen an einer Demenz zu erkranken. Bei Menschen mit Down-Syndrom können schon im vierten Lebensjahrzehnt demenzielle Veränderungen auftreten. In diesem Personenkreis liegt Schätzungen zufolge bei jedem zweiten der über 50jährigen eine Demenz vor.
Die heutige Generation der Menschen mit Down-Syndrom im mittleren Erwachsenenalter lebt und arbeitet vorzugsweise in „beschützten“ Zusammenhängen, d.h. sie verbringt ihr Leben (noch immer) vor allem gemeinsam mit Menschen mit ähnlichen Beeinträchtigungen. Wenn in einem solchen Zusammenhang demenziell bedingte Veränderungen auftreten, dann kommt es erfahrungsgemäß zu vergleichbaren Irritationen wie in der Allgemeinbevölkerung. Oft gibt es Konflikte im Wohn- wie auch im Arbeitsumfeld (Werkstätten), weil die Ursachen für veränderte Verhaltensweisen nicht verstanden werden. Ursachen werden zunächst im persönlichen Bereich gesucht und die Auseinandersetzungen auch auf dieser Ebene ausgetragen. Liegt dem Verhalten jedoch eine Demenzerkrankung zu Grunde, dann braucht es ein Mehr an Verständnis und Anpassung im Umfeld. Die Betroffenen erleben ihre Kompetenzeinschränkungen, können sie aber nicht einordnen. Als Folge reagieren sie mit Angst, Verzweiflung und „herausforderndem“ Verhalten.
Die Broschüre ist eine Hilfestellung, um für von einer Demenz betroffene Personen mit Lern-schwierigkeiten in ihrem unmittelbaren Umfeld Verständnis zu schaffen. Menschen mit Lernschwierigkeiten erfahren, was sich hinter dem Thema Demenz verbirgt und dass demenzielle Veränderungen im eigenen Lebens- und Arbeitsbereich auftreten können. Sich an ein englischsprachiges Vorbild anlehnend hat Demenz Support Stuttgart gGmbH ein ansprechend gestaltetes Heft in leichter Sprache erarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. und durch die Förderung durch das BMFSFJ konnte die schnelle Verwirklichung des Vorhabens sichergestellt werden.
Eine erste Auflage von 5 000 Exemplaren wurde an die Trägerverbände der Behindertenhilfe verteilt. Jetzt liegt die zweite, vom BMFSFJ finanzierte Auflage vor (siehe oben), die vom Bundesministerium vertrieben wird.