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'Lebt heute – denkt nicht vom Ende her' 

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'Lebt heute – denkt nicht vom Ende her' 

Am 17. Sep­tem­ber 2025 ge­hör­te der Markt­platz am Stutt­gar­ter Rat­haus von 15 bis 18 Uhr Men­schen mit De­menz, ihren An­ge­hö­ri­gen, Eh­ren­amt­li­chen und Pfle­gen­den. Ge­mein­sam mit der Alz­hei­mer Ge­sell­schaft Baden-Würt­tem­berg und in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Netz­werk De­menz Stutt­gart haben wir einen Nach­mit­tag zur Stär­kung der Ge­mein­schaft or­ga­ni­siert. 

Musik für alle Fälle

Nach der Be­grü­ßung durch un­se­re Ge­schäfts­füh­re­rin­nen Chris­ti­na Kuhn und Dr. Anja Ru­ten­krö­ger ge­mein­sam mit Ute Hau­ser, Ge­schäfts­füh­re­rin der Alz­hei­mer Ge­sell­schaft Baden-Würt­tem­berg, ging es gleich flott und hu­mor­voll mit dem Sän­ger und Pi­a­nis­ten Pa­trick Bopp los.

Pa­trick Bopps Motto lau­tet "Aus vol­ler Kehle für die Seele", bei dem Stimm- und Kör­per­ein­satz der Zu­schau­er:innen ge­for­dert ist. Nach einer Ein­füh­rung in Ton­la­gen und Lip­pen­übun­gen stimm­te Bopp auch schon das erste be­kann­te Lied auf sei­nem Piano an. Dank Tex­ten auf Mo­ni­to­ren konn­ten alle Be­su­cher:innen Gas­sen­hau­er von John Len­n­ons "Ima­gi­ne" bis "Ich liebe das Leben" von Vicky Le­an­dros text­si­cher mit­sin­gen.

Viele Pas­sant:innen, die gar nichts von un­se­rer Ver­an­stal­tung wuss­ten, blie­ben ste­hen und klink­ten sich spon­tan mit Ge­sangs­ein­la­gen ein. Denn Sin­gen kann be­frei­end sein, für un­be­schwer­te Mo­men­te sor­gen und Krank­hei­ten kurz auch ver­ges­sen las­sen. Aber für alle Men­schen ist es wich­tig, zwi­schen­drin mal den All­tag los­zu­las­sen – ob mit oder ohne De­menz.

Schau­en Sie sich die Stim­mung auf dem Markt­platz auf un­se­rem Ins­ta­gram-Kanal an

Wir spre­chen für uns selbst

Wie der All­tag mit De­menz aus­sieht, auf diese und an­de­re Fra­gen ant­wor­te­te an­schlie­ßend das Ehe­paar Georg und Jutta Jung­kamp-Stree­se. Im In­ter­view mit Chris­ti­ne Ja­co­bi, Ge­schäfts­füh­re­rin der Die­ter von Holtz­brinck Stif­tung, er­zähl­ten beide auf der Bühne von Ge­orgs De­menz­dia­gno­se vor über zehn Jah­ren und dem Um­gang seit da­mals:

"Als ich davon er­fah­ren habe, habe ich mich nicht ver­steckt. Das kann ich allen nur emp­feh­len, die mit die­ser Krank­heit zu tun haben: nicht schä­men, raus­ge­hen", ap­pel­lier­te Georg Jung­kamp-Stree­se an das Pu­bli­kum. Seine Frau Jutta er­gänz­te: "Wir haben man­ches nach der Dia­gno­se be­wusst ge­macht, was wir viel­leicht ohne diese nie ge­macht hät­ten." Dazu zähl­ten zu Be­ginn be­son­de­re Rei­sen und in­zwi­schen auch Auf­trit­te im SWR-Fern­se­hen oder dem­nächst zu Gast beim Fern­seh­mo­de­ra­tor und Arzt Eck­hart von Hirsch­hau­sen zu sein.

Dem Ehe­paar liegt viel daran, für einen selbst­ver­ständ­li­chen Um­gang mit De­menz in der brei­ten Öf­fent­lich­keit zu wer­ben. Au­ßer­dem sind beide Mit­glie­der im Bei­rat der De­menz Sup­port und geben damit Be­trof­fe­nen und ihren An­ge­hö­ri­gen eine Stim­me. Zum Ab­schluss des In­ter­views hatte Jutta Stree­se einen Rat für alle Men­schen mit De­menz: "Denkt nicht vom Ende her, lebt das Heute!"

Die Worte des Ehe­paa­res be­weg­ten auch Dr. Alex­an­dra Suß­mann, Stutt­garts Bür­ger­meis­te­rin für So­zi­a­les, Ge­sund­heit und In­te­gra­ti­on. Sie fand be­wun­dern­de Worte für ihren Um­gang mit De­menz und be­kräf­tig­te: "Ja, Herr Jung­kamp-Stree­se, für De­menz muss man sich nicht schä­men." In ihrem Gruß­wort mach­te sie dar­auf auf­merk­sam, wie wich­tig die Teil­ha­be von Be­trof­fe­nen am ge­sell­schaft­li­chen Leben ist und dass diese viel für ein gutes Leben mit De­menz be­deu­tet.

Beweg dich, sorg für dich

Ein gutes Leben be­deu­tet auch, für sich selbst zu sor­gen. Ein Bau­stein, so zei­gen Stu­di­en, ist Be­we­gung. Be­we­gung kann ko­gni­ti­ve Fä­hig­kei­ten er­hal­ten und auch das Ri­si­ko für De­menz sen­ken. "Und was könn­te da bes­ser sein als Tan­zen?" Das frag­te Tän­zer und Cho­reo­graf Eric Gau­thier das Pu­bli­kum auf dem Markt­platz. Der künst­le­ri­sche Lei­ter der Gau­thier Dance // Dance Com­pa­ny The­a­ter­haus Stutt­gart brach­te bei strah­len­dem Son­nen­schein ganz schön Be­we­gung in das Pu­bli­kum: So zeig­te er Tanz­se­quen­zen zu Salsa-Rhyth­men, die er Schritt für Schritt mit dem Pu­bli­kum ein­üb­te, for­der­te Kre­a­ti­vi­tät bei "Free­ze"-Mo­men­ten zum Ma­don­na-Hit "Vogue" und tanz­te ge­mein­sam mit den gut 100 Be­su­cher:innen auf dem Markt­platz das Ko­chen einer Spa­ghet­ti Ca­r­bo­na­ra.

So tanz­te Eric Gau­thier eine Spa­ghet­ti Ca­r­bo­na­ra: Ins­ta­gram-High­light

Nimm was mit

Im An­schluss an das Büh­nen­pro­gramm konn­ten sich alle Be­su­cher:innen an Ge­sprächs­in­seln mit Ex­pert:innen, zu The­men wie Selbst­hil­fe, Teil­ha­be, Be­ra­tung, Dia­gno­se, Ta­ges­pfle­ge, Pfle­ge und Woh­nen oder pal­lia­ti­ve Pfle­ge aus­tau­schen und auch in­for­mie­ren. Gün­ther Schwa­rz vom Netz­werk De­menz Stutt­gart, der eben­falls mit Rat und Tat zur Seite stand, hält die Fäden für das Netz­werk in der Hand. Der Tag war für Men­schen mit De­menz und ihre An­ge­hö­ri­gen auch ein ge­schütz­ter Rah­men, in dem sie sich gut auf­ge­ho­ben fühl­ten. "So be­schwingt wie heute gehe ich sel­ten nach Hause", re­sü­mier­te ein An­ge­hö­ri­ger den Nach­mit­tag.

Priya Bathe, De­menz Sup­port


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Dann wer­fen Sie einen Blick in un­se­re Ter­mi­ne und Ver­an­stal­tun­gen. Viel­leicht ist etwas für Sie dabei!


Bildergalerie

Dr. Alexandra Sußmann, Marktplatz Stuttgart
Themeninseln Marktplatz Stuttgart
Jutta Jungkamp-Streese (m.), Georg Streese und Christine Jakobi
Günther Schwarz und Ute Hauser
Martkplatz Alzheimer Stand
Begrüßung durch Christina Kuhn und Ute Hauser

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