Entlastung ermöglichen und Wünsche erfüllen
Das Thema der Veranstaltung war „Entlastung ermöglichen und Wünsche erfüllen“. Auch diesmal haben 20 Teilnehmer:innen, darunter An- und Zugehörige, hauptamtlich Tätige sowie bürgerschaftlich Engagierte, daran teilgenommen.
Ergebnisse der Umfrage zur palliativen Begleitung in Pflegewohngemeinschaften
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Fachstelle ambulant unterstützte Wohnformen (FaWo) und der Demenz Support Stuttgart, die in Zusammenarbeit die Fortbildungsreihe auf den Weg gebracht haben, stellte Thomas Kallensowski von der Fachstelle weitere Ergebnisse der Umfrage zur palliativen Begleitung in Pflegewohngemeinschaften vor:
An der Umfrage beteiligten sich 48 ambulant betreute Wohngemeinschaften in Baden-Württemberg, darunter zwölf für Menschen mit Demenz und sieben für Intensivpflegebedürftige. Die meisten Bewohner verbleiben bis zu ihrem Lebensende in der Wohngruppe, wobei zwei Drittel regelmäßig Hospizdienste nutzen, während ein Drittel dies selten tut, oft wegen Unkenntnis der Angebote. Die Umfrage unterstreicht zudem die zentrale Rolle von Hausärzten in der Schmerztherapie und betont die Bedeutung der Vernetzung zwischen allen Beteiligten für eine effektive palliative Unterstützung.
Palliativen Strukturen in Baden-Württemberg
Während des Abends hielt Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt vom Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. einen Vortrag über die palliative Unterstützung von Menschen mit Demenz. Sie begann mit einer kurzen Erklärung des Begriffs „Palliative Care“ und beleuchtete anschließend die palliativen Strukturen in Baden-Württemberg. Silberzahn-Jandt betonte, dass das Bundesland in Sachen Palliativ-Versorgung gut aufgestellt ist, was sich in den aktuellen Zahlen niederschlägt: Es existieren 224 ambulante Hospizdienste, 39 Kinder- und Jugendhospizdienste, 40 stationäre Hospize, ein Kinder- und Jugendhospiz, zwei Tageshospize, 40 Palliativstationen, 21 Brückenpflegen und 41 Palliative Care-Teams für Erwachsene. Sie wies darauf hin, dass sich die Zahl der Hospizdienste im nächsten Jahr durch Fusionen reduzieren wird.
In ihrer Präsentation erörterte sie auch, wie am Ende des Lebensweges bei Demenzbetroffenen am besten geplant und vorgesorgt werden sollte. Sie empfahl, sich frühzeitig mit Vorsorgedokumenten zu beschäftigen und die Wünsche für die eigene Pflegegestaltung schriftlich festzuhalten, um dem Pflegeumfeld eine klare Richtung zu geben. Zum Abschluss ging sie auf das Thema „Abschiedsrituale“ ein. Dabei betonte sie die Wichtigkeit von persönlichen und gemeinschaftlichen Ritualen beim Abschiednehmen in ambulant betreuten Pflegegemeinschaften und deren positiven Einfluss.
Der ASB-Wünschewagen
Nachdem Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt ihren Vortrag beendet hatte, übernahm Silke Löser vom Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg e.V., Region Ludwigsburg, das Wort, um den ASB Wünschewagen vorzustellen. Sie fesselte das Publikum mit einem beeindruckenden Film, der Einblicke in die Umsetzung der Herzenswünsche bot.
Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat der ASB-Wünschewagen bereits über 2.500 letzte Herzenswünsche für Menschen mit einer lebensverkürzenden Diagnose in ganz Deutschland erfüllt, wobei die Altersspanne der Fahrgäste von neun Monaten bis zu 102 Jahren reicht. Die Dienste des Wünschewagens, inklusive der Begleitung einer Vertrauensperson, sind für die Fahrgäste kostenfrei, erklärte Silke Löser. Gerade weil in dieser palliativen Lebensphase, Transporte eine hochsensible Situation darstellen, die zum einen Fachwissen und zum anderen ein medizintechnisch gut ausgestattetes Mobil bedarf, ist der Wünschewagen eine hilfreiche Innovation.
Der Weg, um sich einen Wunsch erfüllen zu lassen ist ganz einfach. Per Anruf oder Mail kann der Wunsch eingereicht werden, vom Betroffenen selbst oder einer ihm nahestehenden Person. In persönlichen Gesprächen werden alle Details mit den Fahrgästen und ihren Familien geklärt. Die Begleitung auf diesen Fahrten übernehmen qualifizierte, ehrenamtlich Engagierte aus den Bereichen Rettungsdienst, Pflege und Medizin, die sowohl umfassend geschult werden als auch kontinuierlich Fortbildungen erhalten. Die Finanzierung des Projekts erfolgt ausschließlich durch Spenden, freiwillige Unterstützung und Mittel des ASB. Alle Informationen zum Wünschewagen finden Sie auf der Webseite des Arbeiter-Samariter-Bund.
Letzter Teil der Veranstaltungsreihe
Der dritte und damit letzte Teil der Veranstaltungsreihe findet online am 25. April 2024, von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr statt. Das Thema des Abends lautet „Palliative Begleitung - Gute Praxis“. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite der FaWo. Den Bericht zum ersten Teil der Veranstaltungsreihe können Sie hier nachlesen.